Verbraucher, die regional und saisonal einkaufen wollen, finden jetzt überall Wintergemüse in den Geschäften. Allerdings ist die Stimmung unter den Erzeugern in Europas größtem Kohlanbaugebiet – Dithmarschen – eher gedämpft, denn die Nachfrage aus dem Ausland für den Kohl-Export ist verhalten, berichtet die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein.
Sehr wenig wird im Lande verarbeitet, auch die heimische Kohlindustrie wartet, Hotels und Restaurants nehmen nur wenig. Die Preise auf der Erzeugerebene sind daher aufgrund der Nachfrage niedrig. Die Einzelhandelspreise liegen schätzungsweise bei 60 bis 90 Cent pro kg Kohl, aber der Bauer erhält nur 10 % davon auf der Erzeugerebene. In Schleswig-Holstein wurde im Jahr 2020 eine gute Kohlernte erzielt.
Das warme Wetter bis November führte zu lebhaftem Wachstum und ziemlich großen Köpfen. Die Qualitäten sind gut, nur der Verkauf könnte besser sein. Im Jahr 2019 wurden hier etwa 2.525 ha Weißkohl und 481 ha Rotkohl angebaut. Die Erntemenge betrug ca. 196.000 Tonnen Weißkohl (davon 191.000 Tonnen in Dithmarschen) und ca. 30.000 Tonnen Rotkohl, davon 29.000 Tonnen in Dithmarschen. Die Zahlen für 2020 werden erst im neuen Jahr verfügbar sein. Es wird jedoch eine größere Ernte erwartet, da die Erträge überdurchschnittlich hoch sind. Im Jahr 2019 hatte der Anbau beider Kulturen im Vergleich zu 2018 um etwa 10 % zugenommen.
Gute Möhrenernte
Auch die Möhrenernte ist gut ausgefallen. Im Jahr 2019 betrug die Anbaufläche 1.123 ha und die Ernte rund 69.000 Tonnen, wovon rund 64.000 Tonnen in Dithmarschen produziert wurden. Möhren aus Schleswig-Holstein werden in ganz Deutschland verkauft. Der Markt ist anders als der für Weiß- und Rotkohl. Sie ist nicht vom Export ins Ausland abhängig.